Hoch verdienter Sieg und Chancenwucher

Aus der Dreierreihe unser Auswärtsspiele stand an diesem Sonntag das letzte an und wir waren zu Gast beim MTV Riede II. Als Tabellensechster fuhren wir trotz der 1:4 Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Bassen II mit einem guten Gefühl zum Tabellenführer, da wir in Bassen über weite Strecken ein ordentliches Spiel gemacht hatten - trotz der fünf Minuten Tiefschlaf, die letztendlich zur Niederlage geführt hatten.

Wir mussten nur auf zwei Positionen umstellen, Koop und Maico waren privat verhindert, dafür rückten Janke und Üggi in die Startelf, sodass wir jetzt schon das sechste Mal in Folge mit einer nahezu identischen Aufstellung beginnen konnten, ein Umstand, der sicherlich einen großen Anteil an unserer guten momentanen Form hat.

Wie auch in den vorherigen Spielen wollten wir aus einer soliden Abwehr heraus dem Gegner unser schnelles Flügelspiel aufzwingen, was uns tatsächlich auch von der ersten Minute an gelang. Schon schnell erspielten wir uns gute Gelgenheiten und ließen gleichzeitig im eigenen Defensivverbund nichts zu. Und obwohl bei den Chancen einige Hochkaräter dabei waren, dauerte es bis zur 24. Minute, bevor Stolli das erste Mal zuschlug. Rouven hatte im Mittelfeld den Ball erobert, zog dann schnell in die Mitte, schickte Stolli steil, der einen Gegenspieler stehen ließ und dann ins lange Ecke verwandelte.

Etwa eine Viertelstunde später war es dann erneut Stolli, der nach einem feinen Doppelpass zwischen Steen und Paddy und der anschließenden flachen Hereingabe von Steen, den Fuß hinhielt und das 2:0 markierte.

Über die gesamte erste Häfte hatten wir den Gegner jederzeit im Griff und hätten deutlich höher führen müssen, allein unser Mittelstürmer hätten mindestens doppelt so viele Tore zu diesem Zeitpunkt haben müssen. 

Aber dann kam es so, wie es in solchen Situationen im Fußball häufig kommt. Aufgrund schlechten Stellungsspiels im Mittelfeld war der gegnerische Linksverteidiger plötzlich frei vor dem Tor und konnte von unserem Keeper nur mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelten die Gastgeber souverän und deshalb gingen wir mit einem 2:1 in die Kabine, anstatt der ersten Halbzeit entsprechend 4:0 oder 5:0 zu führen.

Wichtig war es jetzt in der Halbzeitpause trotz des unnötigen und ärgerlichen Gegentreffers deutlich zu machen, wie gut die erste Spielhälfte von uns bestritten worden war und die Jungs mit breiter Brust wieder auf den Platz zu schicken.

Das muss uns ganz gut gelungen sein, denn nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff setzte der eingewechselte Bossi im gegnerischen Strafraum seinen Gegenspieler unter Druck und konnte den Ball aus kurzer Distanz zum 3:1 versenken.

Danach bestimmten wir zwar durchaus noch immer das Spielgeschehen, ließen uns aber von der Heimmannschaft etwas einlullen und verschleppten das Spiel, anstatt weiter nach vorne Druck zu machen. In diese Phase fiel etwa eine Viertelstunde nach dem 3:1 völlig aus dem Nichts der Anschlusstreffer für den Tabellenführer.

Dabei gingen wir etwas pomadig an der Seitenlinie in den Zweikampf, ließen den Gegenspieler durch unsere Reihen tanzen und dieser ließ unserem Keeper dann keine Chance. Zum Glück wirkte dieser unnötige Gegentreffer wie ein Weckruf und wir zogen das Tempo wieder an.

In der Folge erspielten wir uns weitere gute Chancen und standen hinten wieder absolut sicher. Auch in dieser Phase hätte Stolli das Spiel schon früh klar machen können, scheiterte zunächst jedoch immer wieder am Keeper.

Erst fünf Minuten vor Schluss erzielte er mit seinem dritten Tor die endgültige Entscheidung in einem Spiel, das auch keinen anderen Sieger verdient gehabt hätte. Üggi spielte einen langen Abschlag direkt auf Stolli, der sich im Duell mit dem Verteidiger durchsetzte und diesmal sicher aus kurzer Distanz verwandelte.

Gegen den Tabbelnersten aus Riede haben wir an diesem Wochenende sicher eines, wenn nicht sogar das Beste Spiel dieser Saison gemacht und verdient gewonnen. Mit Blick auf das Duell gegen Achim am kommenden Sonntag, gegen die wir uns in den letzten Jahren immer schwer getan haben, bleibt jetzt nur darauf hinzuarbeiten, unsere gute Form zu konservieren und erneut auf den Platz zu bringen.